Weihnachten ist für viele Menschen eine emotionale Zeit, und der Umgang mit schwierigen Familienkonstellationen kann anstrengend sein. Hier sind einige Tipps, die dazu beitragen können, dass Begegnungen möglichst friedlich und positiv verlaufen:
Was Sie selbst tun können:
1. Sorgen Sie gut für sich:
Gönnen Sie sich vor den Treffen ausreichend Schlaf, etwas Bewegung und viel Entspannendes. Wenn Sie sich selbst gut fühlen, strahlen Sie das aus – und das kann die Stimmung positiv beeinflussen.
2. Erwarten Sie nicht zu viel:
Weihnachten ist keine Prüfung, die Sie bestehen müssen, sondern eine Gelegenheit, schöne Momente zu schaffen. Die gemeinsame Zeit muss nicht perfekt sein. Konzentrieren Sie sich darauf, sie so angenehm wie möglich zu gestalten – für sich selbst und für andere.
3. Bereiten Sie sich mit Bedacht vor:
Überlegen Sie vorher, welche Gesprächsthemen Sie vermeiden möchten und wie Sie auf herausfordernde Situationen reagieren wollen. Ein innerer „Plan B“ schenkt Sicherheit und Gelassenheit.
4. Konzentrieren Sie sich auf das Gute:
Erinnerungen, Traditionen oder gemeinsames Lachen schaffen Nähe und Harmonie. Manchmal kann ein humorvoller Moment Spannungen in Luft auflösen.
5. Hören Sie mit offenem Herzen zu:
Wirklich zuzuhören, ist ein Geschenk. Zeigen Sie Interesse an den Worten der anderen, auch wenn Sie unterschiedlicher Meinung sind. Diese Haltung kann die Atmosphäre auf wunderbare Weise entspannen.
6. Setzen Sie gesunde Grenzen – mit Freundlichkeit:
Ihre Bedürfnisse sind wichtig. Wenn eine Situation zu viel wird, ist es völlig in Ordnung, eine Pause einzulegen. Kleine Soforthilfeübungen wie Atmen, Schütteln, Schmetterlingsumarmung, Schwingen oder Tappen können wahre Wunder wirken (mehr Ideen finden sich z. B. in dem “Alles gut”-Büchlein von Claudia Croos-Müller). Ebenso ein Spaziergang, ein Telefonat mit einem verständnisvollen Menschen oder einfach ein Moment der Ruhe.
7. Üben Sie Vergebung – für Ihr eigenes Wohlbefinden:
"Nicht zu vergeben ist, als ob man Gift trinkt und hofft, dass der andere daran stirbt". Wer diese klugen Worte zuerst geäußert hat, ist nicht ganz klar. Aber wir können davon lernen, Groll und Verbitterung loszulassen. Vergebung bedeutet nicht, alles gutzuheißen, sondern sich selbst zu befreien. Manchmal öffnet das auch wieder eine Tür für Verbindung.
Was Sie nicht verändern können:
1. Die Einstellung anderer:
Es ist nicht Ihre Aufgabe, andere zu verändern. Jeder geht seinen eigenen Weg, und das ist in Ordnung. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre eigene Haltung den größten Unterschied macht.
2. Die Vergangenheit:
Sie können nicht ändern, was war – aber Sie können entscheiden, wie Sie heute damit umgehen. Konzentrieren Sie sich auf den aktuellen Moment und darauf, was jetzt möglich ist.
3. Die Reaktionen anderer:
Nicht jede Reaktion liegt in Ihrer Kontrolle, aber es ist kein Spiegel Ihrer Bemühungen. Bleiben Sie freundlich und denken Sie daran: Ihr respektvolles und achtsames Verhalten ist ein Geschenk, unabhängig davon, wie es aufgenommen wird.
Praktische Tipps für die Begegnung:
1. Planen Sie Ihre Zeit bewusst:
Wenn Sie wissen, dass lange Treffen anstrengend sein können, setzen Sie sich selbst eine liebevolle Grenze. „Ich bleibe bis nach dem Essen“ ist eine vollkommen akzeptable Entscheidung.
2. Bleiben Sie bei neutralen Themen:
Richten Sie den Fokus lieber auf gemeinsame Interessen oder schöne Erinnerungen als auf heiße Eisen und umschiffen Sie heikle Diskussionen.
3. Suchen Sie sich Verbündete:
Halten Sie sich an die Menschen, die Ihnen guttun. Ein vertrauter Blick oder ein unterstützendes Wort kann Ihnen das Gefühl geben, nicht allein zu sein.
4. Drücken Sie Dankbarkeit aus:
Ein kleines „Danke“ oder ein ehrliches Lob für die Mühe der anderen Person kann Wunder wirken – auch für Sie selbst.
Im Notfall:
Wenn es zuviel wird, erinnern Sie sich daran: Es ist Ihr gutes Recht, sich selbst zu schützen. Sich zurückzuziehen oder die Situation zu verlassen, ist keine Schwäche, sondern ein Ausdruck von Selbstfürsorge.
Am Ende zählt nur, dass Sie sich selbst mit Liebe und Geduld begegnen. Ihr Bemühen,eine friedliche und herzliche Atmosphäre zu schaffen, ist ein Geschenk, das weit über Weihnachten hinaus wirkt.
Alles Liebe für Sie! 🎄✨
(Diesen Beitrag haben wir mit freundlicher Genehmigung übernommen von Dr. Melanie Büttner, www.melanie-buettner.de)
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